Erfahrungen mit der Marke Severin

Severin wirbt auf der eigenen Homepage mit dem Slogan „Deutsche Qualität – Als deutsche Qualitätsmarke mit über 130 Jahren Erfahrung, stehen wir für das Wissen, dass nachhaltige und langlebige Produkte den Unterschied machen….“ und „Wir von SEVERIN sind hier, um den Alltag zu vereinfachen…“. Bei einer „deutschen Qualität“ sollte eigentlich davon auszugehen sein, dass man auch ein Qualitätsprodukt erwirbt. – Meine Erfahrungen mit einem Produkt und vor allem mit dem darauffolgenden Kundenservice zeigen jedoch ein dramatisch anderes Bild. Details hierzu, möchte ich gerne in diesem Blogbeitrag veröffentlichen und über meine Erfahrung und meine Meinung zu der Marke und Firmenphilosophie informieren.

Vorab sei nochmal hervorgehoben, dass es sich hierbei um meine Erfahrung und Meinung handelt. Ebenfalls möchte ich mit diesem Blogbeitrag andere Nutzer, des hier beschriebenen Steak Grills, etwas sensibilisieren und darauf hinweisen, das bei der Verwendung Vorsicht geboten sein sollte. – Solltest Du ähnliche schlechte Erfahrung oder vielleicht doch eine positive Erfahrung gemacht haben, dann hinterlasse gerne einen Kommentar.

Ausgangspunkt

Nun aber zu dem eigentlichen Thema:

Ausgangspunkt war der Kauf des „Senoa Steakboard“ am 27.01.2024 in dem Fabrikverkauf von Severin in Sundern im Sauerland. Bei diesem Produkt handelte es um eine „B-Ware“, bei der die Verpackung erneuert wurde, so eine Info auf dem Karton. Neu gab es diesen Grill nicht mehr zu erwerben (auch in dem Severin Online Shop war und ist dieser nicht mehr erhältlich).

Kurz nach dem Kauf des Grills testeten wir das Gerät und versuchten zwei Steaks zuzubereiten. Die Tropfschale füllten wir mit Wasser, welches evtl. tropfendes Fett auffangen sollte. Dazu sei gesagt, dass die Tropfschale dermaßen klein konstruiert wurde, so dass nur wenig Wasser in die Schale eingefüllt werden konnte. Auf Grund der direkt darüberliegende Heizstäbe, verdunstete das wenige Wasser auch recht schnell. Den ersten Grilltest, den wir in unserer Küche starteten, brachen wir recht schnell ab. Zum Einen war die Rauchentwicklung extrem hoch, so dass das Küchenfenster geöffnet werden musste und zum anderen entzündete sich das tropfende Fett immer wieder an den Heizstäben und in der direkt darunter liegenden Tropfschale. Auch ein weiterer Test brachte die selben Resultate mit sich.

Einen dritten Grillversuch starteten wir einige Tage später auf dem Balkon, mit zwei leckeren Rumpsteaks (jedoch mit einem etwas größeren Fettrand). Auch hier füllten wir die Tropfschale wieder bis zur Markierung mit Wasser und begannen den Grillvorgang. Sicherlich durch den etwas größeren Fettrand war die Rauchentwicklung noch stärker und das tropfende Fett entzündete sich wieder. Das Wasser in der Schale und der Heizstab entzündete sich dieses Mal so extrem, dass die gesamte Tropfschale und die Heizstäbe komplett Feuer fingen und brannten. Es war nur noch möglich schnell den Stecker zu ziehen und den Grill mit einer Löschdecke zu löschen. Man mag sich gar nicht ausdenken was passiert wäre, wenn wir in diesem Falle den Grill in der Küche genutzt hätten. Bei diesen Flammen hätte sicherlich die Küche Feuer gefangen!

Kontakt zum Severin Kundenservice

Auf Grund dieses, aus unserer Sicht, lebensgefährlichen Ereignisses kontaktierte ich am 13.02.2024 den Kundenservice von Severin und schilderte den Vorfall:

Zitat aus meinem Schreiben: „Trotz Vorgehen laut Bedienungs- / Grillanleitung, hat der Gitterrost jedes Mal Feuer gefangen und heute hat sogar die gesamte Auffangschale gebrannt. – Unseres Erachtens scheint dieser Grill eine Fehlkonstruktion zu sein und ist lebensgefährlich. Auch wenn es sich um die sogenannte “B-Ware” handelt, bitten wir um Rücknahme dieses Gerätes und um Erstattung des Kaufpreises. Wir hoffen hier auf Ihre Kulanz und bitten um eine Rückmeldung.“

Die Rückmeldung aus dem Kundenservice war recht allgemein gehalten und lautete wie folgt: 

Zitat aus der Antwort: „Das aus dem Fleisch austretenden Fett tropft auf die Beheizung und so können Flammen entstehen. Dies ist bei den Elektrogrillen ein normaler Vorgang und lässt sich nicht verhindern. Je nachdem welches Fleisch du zubereitest, ist dies mal mehr oder weniger intensiv. Bei den Elektrogrills empfehlen wir, die Wasserschale mit ausreichend Wasser zu befüllen, damit sich das dort aufgefangene Fett nicht entzündet und damit weniger Rauchentwicklung entsteht. Weiterhin sind die Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung zu beachten. Da es sich nach unserem Eindruck nicht um eine Reklamation handelt, können wir das Gerät nicht zurücknehmen.“

Interessant ist in dieser Antwort schon einmal der Hinweis, dass die Schale mit ausreichend Wasser zu füllen ist und die Sicherheitshinweise in der Bedienungsanleitung zu beachten sind. Somit wurde das Problem mit dem Grill zurück an den Kunden geschoben. Wenn man sich dazu einmal die Bedienungsanleitung anschaut, liest man keine „Warnung“ sondern einen Tipp, der wie folgt lautet: „Falls gewünscht, Wasser in die Reflektorschale gießen. Tipp! Beim Grillen von fetthaltigem Grillgut tropft Fett in die Reflektorschale und verbrennt. Daher muss bei fetthaltigem Grillgut die Reflektorschale mit Wasser gefüllt werden, um die Bildung von unerwünschten Stichflammen zu verhindern.“

Nur genau diesen Tipp haben wir umgesetzt…

Auf Grund dieser Standard-Ausführung erhielt die Kundenservice-Mitarbeiterin nochmals die nachfolgende Antwort:

Zitat aus meiner Mail: „Ihre Ausführung kann ich nicht in vollem Umfang bestätigen. Es ist zwar korrekt, dass sich das tropfende Fett entzünden kann. Es ist jedoch nicht normal, dass gleich die ganze Schale komplett anfängt zu brennen, so dass man diese mit einer Löschdecke löschen muss.

Auf Ihren Hinweis, dass die Schale mit ausreichend Wasser gefüllt werden soll, stelle ich mal die Rückfrage: Wie das bei diesem Steakgrill erfolgen soll? Es kann in diese Schale aus Konstruktionsgründen nur ganz wenig Wasser gefüllt werden und dieses ist nach ein paar Minuten schon verdampft. Aus unserer Sicht ist dieser Grill eine Fehlkonstruktion und Lebensgefährlich. Vermutlich ist der Grill auf Grund dieser massiven Probleme aus Ihrem Programm genommen worden und wird nicht mehr als Neuware verkauft? Das lässt sich, nach unserer Meinung, daraus schließen.“

Meine Rückantwort hat der Kundenservice-Mitarbeiterin scheinbar nicht gefallen. Darauf erhielt ich nur noch eine kurze Rückmeldung die lautete: „Das Wasser sollte während des Betriebes regelmäßig nachgefüllt werden. Wir bedauern, dass wir dir nicht deinen Erwartungen entsprechend weiterhelfen konnten und wünschen dir eine schöne Restwoche.“

Die Floskel „wünsche dir eine schöne Restwoche“ verdeutlicht hier, dass ich mich nicht mehr melden brauche und Kulanz scheint bei Severin ebenfalls nicht in der Firmenphilosophie enthalten zu sein. – Nebenbei sei erwähnt, dass ich in diesem Fall auf Grund eines aus unserer Sicht „lebensgefährlichen Grills“ innerhalb kürzester Zeit um Kulanz bitte. Bei einem Online-Kauf hätte man Diesen, innerhalb dieser Zeit, ohne Gründe einfach retournieren können. Da wundern sich die Unternehmen, warum gerne online bestellt wird…

Schreiben an die Severin Geschäftsführung

Da die Gesamtsituation und Abfertigung durch die Service-Abteilung nicht gerade Kundenorientiert war, habe ich dazu einen Brief an die Geschäftsführung von Severin verfasst und letzen Endes nur noch um Abholung und Verschrottung dieses Grills gebeten. 

Das gesamte Schreiben, kann gerne hier eingesehen werden: 

Mit dem Schreiben an die Geschäftsführung hatte ich mindestens die Erwartungshaltung, dass seitens der Geschäftsführung ein Interesse an zufriedenen Kunden besteht und man kurz auf mein Schreiben eingeht und vielleicht eine kleine Entschuldigung, für diesen Fall, ausspricht. Schön wäre natürlich auch noch die Erstattung des Kaufpreises gewesen.

Es kam natürlich anders als gedacht und Severin hat meine Erwartungshaltung weit unterboten. Anstatt einer Rückmeldung der Geschäftsführung oder eines Vertreters der Geschäftsführung, meldete sich am 05.03.2024 telefonisch eine Mitarbeiterin vom Kundenservice. Ihr wurde mein Schreiben zur Bearbeitung intern weitergeleitet. In dem Telefonat wurde mir mitgeteilt, dass der Grill von deren Techniker überprüft werden soll und ich dafür einen Versandschein erhalte. Auf meine Punkte, aus dem Schreiben, ist man natürlich nicht eingegangen.

Kurz darauf erhielt ich den Versandschein und ich retournierte den Grill zu Severin. 

Einige Tage später am 14.03.2024 kontaktiere mich die Dame des Kundenservices erneut, um mir dann telefonisch mitzuteilen, dass deren Techniker den Grill geprüft habe, es wurden keine Fehler an dem Gerät festgestellt und die Reklamation sei nicht gerechtfertigt. – Auch hier kam schlussendlich nur wieder eine Standardrückmeldung und Ablehnung meiner Kulanz-Anfrage, was zeigt, dass sich die Geschäftsführung mein Schreiben nicht ansatzweise durchgelesen hat und es scheinbar niemanden aus den höheren Etagen interessiert. Naja, vorsorglich wurde dieser Grill ja zuvor schon aus dem Programm genommen…

Fazit

Fazit: Für mich gilt ab sofort „Finger weg von der Marke Severin“. Severin hat hiermit auf jeden Fall einen Kunden verloren. Nach diesen aktuell gemachten Erfahrungen, lässt es vermuten, dass auch das bei Severin niemanden tangieren wird. – Ebenfalls nochmals eindrücklich der Hinweis an alle „Senoa Steak Grill“ Besitzer: Es sei Vorsicht geboten bei der Verwendung dieses Produkts.